Sobald FreeBSD installiert ist, fordert Sie bsdinstall dazu auf, mehrere Optionen zu konfigurieren, bevor das neu installierte System gebootet wird. Die Konfigurationsoptionen werden in diesem Abschnitt beschrieben.
Nach einem Neustart des Systems bietet
bsdconfig
eine menügestützte Konfiguration
dieser und weiterer Optionen.
Zuerst muss das root
-Passwort gesetzt werden.
Die eingegebenen Zeichen werden dabei nicht auf dem Bildschirm
angezeigt. Nachdem das Passwort eingegeben wurde, muss es zur
Bestätigung erneut eingetippt werden. Damit werden auch
Tippfehler verhindert.
Als nächstes wird eine Liste der gefundenen Netzwerkschnittstellen gezeigt. Wählen Sie die Schnittstelle aus, die Sie konfigurieren möchten.
Die Menüs für die Netzwerkkonfiguration werden übersprungen, falls dies bereits als Teil der bootonly-Installation durchgeführt worden ist.
Wenn Sie eine Ethernet-Schnittstelle ausgewählt haben, fährt das Installationsprogramm mit dem Menü aus Abbildung 2.35, „Auswahl von IPv4“ fort. Wenn Sie eine drahtlose Netzwerkschnittstelle ausgewählt haben, wird das System nach drahtlosen Zugriffspunkten (Access Points) suchen:
Drahtlose Netzwerke werden durch einen Service Set Identifier (SSID) identifiziert. Der SSID ist ein kurzer, eindeutiger Name, der für jedes Netzwerk vergeben wird. SSIDs, die während des Scans gefunden wurden, werden aufgelistet, gefolgt von einer Beschreibung der Verschlüsselungsarten, die für dieses Netzwerk verfügbar sind. Falls die gewünschte SSID nicht in der Liste auftaucht, wählen Sie
, um erneut einen Scanvorgang durchzuführen. Falls dann das gewünschte Netzwerk immer noch nicht erscheint, überprüfen Sie die Antenne auf Verbindungsprobleme oder versuchen Sie, näher an den Access point zu gelangen. Scannen Sie erneut nach jeder vorgenommenen Änderung.Geben Sie nun die Verschlüsselungsinformationen ein, um sich mit dem drahtlosen Netzwerk zu verbinden. WPA2 wird als Verschlüsselung dringend empfohlen, da ältere Verschlüsselungsmethoden, wie WEP, nur wenig Sicherheit bieten. Wenn das Netzwerk WPA2 verwendet, geben Sie das Passwort (auch bekannt als Pre-Shared Key PSK) ein. Aus Sicherheitsgründen werden die in das Eingabefeld eingegeben Zeichen nur als Sternchen angezeigt.
Wählen Sie, ob eine IPv4-Adresse auf der Ethernet-Schnittstelle oder der drahtlosen Schnittstelle konfiguriert werden soll.
Es gibt zwei Arten, ein IPv4-Netzwerk zu konfigurieren. DHCP wird automatisch die Netzwerkschnittstelle richtig konfigurieren und sollte verwendet werden, wenn das Netzwerk über einen DHCP-Server verfügt. Eine statische IP-Konfiguration erfordert die manuelle Eingabe von Netzwerkinformationen.
Geben Sie keine zufällig gewählten Netzwerkinformationen ein, da dies nicht funktionieren wird. Holen Sie sich die in Erforderliche Informationen zum Netzwerk gezeigten Informationen vom Netzwerkadministrator oder Serviceprovider, falls kein DHCP-Server verfügbar ist.
Falls ein DHCP-Server zur Verfügung steht, wählen Sie im nächsten Menü
, um die Netzwerkschnittstelle automatisch einrichten zu lassen. Dieser Vorgang kann einige Sekunden dauern.Wenn kein DHCP-Server zur Verfügung steht, wählen Sie
und tragen Sie die folgenden Informationen in das Menü ein:IP Address
- Die
IPv4-Adresse, welche diesem
Computer zugewiesen werden soll. Diese Adresse muss
eindeutig sein und darf nicht bereits von einem anderen
Gerät im lokalen Netzwerk verwendet werden.
Subnet Mask
- Die
Subnetzmaske des Netzwerks.
Default Router
- Die
IP-Adresse des Defaultrouters im
Netzwerk.
Das nächste Menü fragt, ob die Schnittstelle für IPv6 konfiguriert werden soll. Falls IPv6 verfügbar ist und verwendet werden soll, wählen Sie
aus.IPv6 besitzt ebenfalls zwei Arten der Konfiguration. StateLess Address AutoConfiguration, (SLAAC) wird automatisch die richtigen Informationen von einem lokalen Router abfragen. Lesen Sie http://tools.ietf.org/html/rfc4862 für weitere Informationen. Eine statische Konfiguration verlangt die manuelle Eingabe von Netzwerkinformationen.
Wenn ein IPv6-Router verfügbar ist, wählen Sie im nächsten Menü
, um die Netzwerkschnittstelle automatisch konfigurieren zu lassen.Wenn kein IPv6-Router zur Verfügung steht, wählen Sie
und tragen Sie die folgenden Adressinformationen in dieses Menü ein:IPv6 Address
- Die zugewiesene
IPv6-Adresse, welche dem Computer
zugeteilt werden soll. Diese Adresse muss eindeutig sein
und nicht bereits von einer anderen Netzwerkkomponente im
lokalen Netzwerk verwendet werden.
Default Router
- Die
IPv6-Adresse des Defaultrouters im
Netzwerk.
Das letzte Menü der Netzwerkkonfiguration konfiguriert
den Domain Name System
(DNS) Resolver, welcher Hostnamen von
und zu Netzwerkadressen umwandelt. Falls
DHCP oder SLAAC
verwendet wurde, um die Netzwerkschnittstelle zu
konfigurieren, ist die Konfiguration für den Resolver
möglicherweise bereits eingetragen. Andernfalls geben Sie
den lokalen Netzwerkdomänennamen in das Feld
Search
ein. DNS #1
und DNS #2
sind die
IPv4- und/oder
IPv6-Adressen der lokalen
DNS-Server. Zumindest ein
DNS-Server wird benötigt.
Das nächste Menü fragt, ob die Systemuhr UTC oder die lokale Zeit verwendet. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wählen Sie
, um somit die häufiger verwendete lokale Zeit zu setzen.Die nächsten Menüs werden verwendet, um die korrekte Ortszeit zu ermitteln. Dazu muss die gewünschte geographische Region, das Land und die Zeitzone ausgewählt werden. Das Setzen der Zeitzone erlaubt es dem System automatische Korrekturen vorzunehmen, beispielsweise beim Wechsel von Sommer- auf Winterzeit.
Das hier gezeigte Beispiel bezieht sich auf einen Rechner in der östlichen Zeitzone der Vereinigten Staaten. Die Auswahl wird von der geographischen Lage abhängig sein.
Das passende Gebiet wird durch die Pfeiltasten und das anschließende drücken von Enter gewählt.
Wählen Sie das zutreffende Land mit den Pfeiltasten und durch anschließendes drücken von Enter aus.
Die passende Zeitzone wird durch die Pfeiltasten und anschließendes drücken von Enter ausgewählt.
Bestätigen Sie, dass die Abkürzung für die Zeitzone richtig ist. Wenn Ihnen diese richtig erscheint, drücken Sie Enter, um mit dem Rest der Konfiguration fortzufahren.
Zusätzliche Systemdienste, die zur Startzeit aktiviert werden sollen, können im folgenden Menü eingeschaltet werden. All diese Dienste sind optional. Starten Sie nur die Dienste, die zur korrekten Funktion des Systems benötigt werden.
Die folgenden Dienste können über dieses Menü aktiviert werden:
sshd
- Der Secure Shell
(SSH)-Daemon für Fernzugriff über eine
verschlüsselte Verbindung. Aktivieren Sie diesen Dienst
nur dann, wenn das System für Fernzugriff zur Verfügung
stehen soll.
moused
- Aktivieren Sie diesen
Dienst, wenn Sie Mausunterstützung auf der Systemkonsole
benötigen.
ntpd
- Der Network Time Protocol
(NTP)-Daemon zur automatischen
Uhrzeitsynchronisation. Aktivieren Sie diesen Dienst,
wenn es im Netzwerk einen Windows®-, Kerberos- oder
LDAP-Server gibt.
powerd
- Systemwerkzeug zur
Leistungsregelung und für Stromsparfunktionen.
Das nächste Menü wird Sie fragen, ob die Absturzaufzeichnung auf dem Zielsystem aktiviert werden soll. Die Aktivierung von Absturzaufzeichnungen kann sehr nützlich sein um Systemfehler aufzuspüren, deswegen wird Anwendern empfohlen, diese zu aktivieren.
Das nächste Menü fordert Sie dazu auf, mindestens ein
Benutzerkonto zu erstellen. Es wird empfohlen, sich als
normaler Benutzer am System anzumelden und nicht als
root
-Benutzer.
Wenn man als root
angemeldet ist, gibt es
so gut wie keine Beschränkungen oder Schutz vor dem, was man
tun kann. Die Anmeldung als normaler Benutzer ist daher
sicherer und bietet mehr Schutz.
Wählen Sie
, um neue Benutzer hinzuzufügen.Folgen Sie den Anweisungen und geben Sie die angeforderten
Informationen für das Benutzerkonto ein. Das Beispiel in
Abbildung 2.50, „Benutzerinformationen eingeben“ erstellt ein Konto für
den Benutzer asample
.
Die folgenden Informationen müssen eingegeben werden:
Username
- Der Name des Benutzers,
den man zur Anmeldung eingeben muss. Es ist üblich, den
ersten Buchstaben des Vornamens zusammen mit dem Nachnamen
zu kombinieren. Jeder Benutzername ist möglich, solange
er für das System einzigartig ist. Es wird zwischen Groß-
und Kleinschreibung unterschieden und der Benutzername
sollte keine Leerzeichen enthalten.
Full name
- Der volle Name des
Benutzers. Dieser darf auch Leerzeichen enthalten und
dient als Beschreibung für das Benutzerkonto.
Uid
- User ID.
Normalerweise wird dieses Feld leer gelassen, so dass das
System einen Wert vergibt.
Login group
- Die Benutzergruppe.
Normalerweise bleibt dieses Feld leer, um die
Standardgruppe zu akzeptieren.
Invite
- Zusätzliche Gruppen zu denen
der Benutzer als Mitglied hinzugefügt werden soll.
Falls der Benutzer administrativen Zugriff benötigt,
tragen Sie hier user
into
other groups?wheel
ein.
Login class
- In der Regel bleibt
dieses Feld leer.
Shell
- Die interaktive Shell für
diesen Benutzer. Tragen Sie hier eine der aufgeführten
Shells ein. Weitere Informationen über Shells finden Sie
im Abschnitt 3.9, „Shells“.
Home directory
- Das
Heimatverzeichnis des Benutzers. Die Vorgabe ist für
gewöhnlich richtig.
Home directory permissions
-
Zugriffsrechte auf das Heimatverzeichnis des Benutzers.
Die Vorgabe ist normalerweise die passende.
Use password-based authentication?
- Normalerweise yes
, damit der Benutzer
bei der Anmeldung sein Passwort eingeben muss.
Use an empty password?
-
Normalerweise no
, da ein leeres
Passwort unsicher ist.
Use a random password?
-
Normalerweise no
, damit der
Benutzer sein Passwort am nächsten Prompt selber
vergeben kann.
Enter password
- Das Passwort für
diesen Benutzer. Eingegebene Zeichen werden nicht am
Bildschirm angezeigt.
Enter password again
- Das Passwort
muss zur Überprüfung erneut eingegeben werden.
Lock out the account after
creation?
- Normalerweise
no
, damit sich der Benutzer anmelden
kann.
Nachdem alles eingegeben wurde, wird eine Zusammenfassung
angezeigt und das System fragt Sie, dies so korrekt ist.
Falls ein Eingabefehler gemacht wurde, geben Sie
no
ein und versuchen es erneut. Falls
alles in Ordnung ist, geben Sie yes
ein, um
den neuen Benutzer anzulegen.
Falls es mehr Benutzer hinzuzufügen gibt, beantworten Sie
die Frage Add another user?
mit
yes
. Geben Sie no
ein,
wird das hinzufügen von Benutzern beendet und die Installation
fortgesetzt.
Für weitere Informationen zum hinzufügen von Benutzern und deren Verwaltung, lesen Sie Abschnitt 3.3, „Benutzer und grundlegende Account-Verwaltung“.
Nachdem alles installiert und konfiguriert wurde, bekommen Sie noch eine letzte Chance, um Einstellungen zu verändern.
Verwenden Sie dieses Menü, um noch letzte Änderungen oder zusätzliche Konfigurationen vor dem Abschließen der Installation zu tätigen.
Add User
- Beschrieben in
Abschnitt 2.8.6, „Benutzer hinzufügen“.
Root Password
- Beschrieben in
Abschnitt 2.8.1, „Setzen des root
-Passworts“.
Hostname
- Beschrieben in
Abschnitt 2.5.2, „Den Rechnernamen festlegen“.
Network
- Beschrieben in
Abschnitt 2.8.2, „Die Netzwerkschnittstelle konfigurieren“.
Services
- Beschrieben in
Abschnitt 2.8.4, „Dienste aktivieren“.
Time Zone
- Beschrieben in
Abschnitt 2.8.3, „Setzen der Zeitzone“.
Handbook
- Herunterladen und
installieren des FreeBSD Handbuchs.
Nachdem die letzten Konfigurationsschritte beendet sind, wählen Sie
.bsdinstall wird nach zusätzlichen Konfigurationen, die noch zu tätigen sind, fragen, bevor in das neue System gebootet wird. Wählen Sie , um in eine Shell innerhalb des neuen Systems zu wechseln oder , um mit dem letzten Schritt der Installation zu beginnen.
Wenn weitere Konfigurationen oder besondere Einstellungen benötigt werden, wählen Sie
, um das Installationsmedium im Live-CD Modus zu starten.Wenn die Installation vollständig ist, wählen Sie
, um den Computer neu zu starten und das neu installierte FreeBSD-System zu booten. Vergessen Sie nicht, das FreeBSD Installationsmedium zu entfernen, oder der Computer wird erneut davon starten.Wenn FreeBSD startet, werden viele Informationsmeldungen
ausgegeben. Nachdem das System den Startvorgang abgeschlossen
hat, wird eine Anmeldeaufforderung angezeigt. Geben Sie am
login:
den Benutzernamen ein, den Sie
während der Installation hinzugefügt haben. Vermeiden
Sie es, sich als root
anzumelden. Lesen Sie
Abschnitt 3.3.1.3, „Der Superuser-Account“, wenn Sie
administrativen Zugriff benötigen.
Um Nachrichten, die während des Bootens angezeigt
wurden, zu sehen, aktivieren Sie durch drücken von
Scroll-Lock den
scroll-back buffer. Die Tasten
PgUp, PgDn und die
Pfeiltasten dienen zur Navigation durch die Nachrichten.
Durch erneutes drücken von Scroll-Lock wird
der Bildschirm wieder entsperrt und kehrt zur normalen
Anzeige zurück. Mit
less /var/run/dmesg.boot
können Sie sich
diese Nachrichten im laufenden Betrieb ansehen. Durch
drücken von q kehren Sie wieder zur
Kommandozeile zurück.
Wenn sshd in Abbildung 2.47, „Auswahl zusätzlicher Dienste“ aktiviert wurde, ist der erste Start ein bisschen langsamer, weil das System die RSA- und DSA-Schlüssel erzeugen muss. Die nachfolgenden Startvorgänge werden dann wieder schneller sein. Wie in diesem Beispiel zu sehen ist, werden die Fingerabdrücke der Schlüssel am Bildschirm ausgegeben:
Generating public/private rsa1 key pair. Your identification has been saved in /etc/ssh/ssh_host_key. Your public key has been saved in /etc/ssh/ssh_host_key.pub. The key fingerprint is: 10:a0:f5:af:93:ae:a3:1a:b2:bb:3c:35:d9:5a:b3:f3 root@machine3.example.com The key's randomart image is: +--[RSA1 1024]----+ | o.. | | o . . | | . o | | o | | o S | | + + o | |o . + * | |o+ ..+ . | |==o..o+E | +-----------------+ Generating public/private dsa key pair. Your identification has been saved in /etc/ssh/ssh_host_dsa_key. Your public key has been saved in /etc/ssh/ssh_host_dsa_key.pub. The key fingerprint is: 7e:1c:ce:dc:8a:3a:18:13:5b:34:b5:cf:d9:d1:47:b2 root@machine3.example.com The key's randomart image is: +--[ DSA 1024]----+ | .. . .| | o . . + | | . .. . E .| | . . o o . . | | + S = . | | + . = o | | + . * . | | . . o . | | .o. . | +-----------------+ Starting sshd.
Lesen Sie Abschnitt 13.8, „OpenSSH“ für weitere Informationen zu Fingerabdrücken und SSH.
FreeBSD installiert standardmäßig keine graphische Umgebung. Kapitel 5, Das X-Window-System enthält Informationen zur Installation und Konfiguration eines graphischen Window Managers.
Das korrekte herunterfahren eines FreeBSD-Computers hilft,
beugt dem Datenverlust vor und schützt sogar die Hardware vor
Schäden. Schalten Sie nicht den Strom ab, bevor das
System ordnungsgemäß heruntergefahren wurde!
Wenn der Benutzer ein Mitglied der wheel
-Gruppe ist, können Sie
zum Superuser durch die Eingabe von su
und
der anschließenden Eingabe des Passworts von root
werden. Geben Sie dann
shutdown -p now
ein. Das System wird
jetzt sauber heruntergefahren und, falls die Hardware es
unterstützt, den Rechner ausschalten.
Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-questions@de.FreeBSD.org>.
Wenn Sie Fragen zu dieser Dokumentation haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-translators@de.FreeBSD.org>.